Schiffbarkeit im Neuseenland: Leipziger IHK spricht sich für Motorboote aus.

NuKLA meint, dass es nicht mehr zeitgemäß ist, mit kraftstoffbetriebenen Motorbooten zu fahren. Dieses teilt NuKLA der IHK Leipzig in nachfolgendem Schreiben mit.

OFFENER BRIEF Leipzig, 10.09.12

Sehr geehrter Herr Präsident Wolfgang Topf!

„Sich von vornherein gewissen Entwicklungsmöglichkeiten zu verschließen, ist in diesem Sinne äußerst kontraproduktiv und provinziell“, mit diesen Worten werden Sie in der L-IZ zitiert. Ähnliche Statements erfolgten bei LVZ-online.

Wir möchten auf diese Aussagen Bezug nehmen, in deren Zusammenhang uns sich Ihre Aussage über die „alternativlose“ Zulassung von Motorbooten im Bereich der Leipziger Seen, um für Leipzig den Rang einer internationalen „Destination“ zu erreichen, überhaupt nicht erschließt. Für den selbst von Ihnen präferierten Städte-Tourismus, und nur dieser ist von einer tatsächlich erkennbaren Relevanz, ist eine Schiffbarkeitserklärung weder erforderlich, noch sinnvoll. Denn Stadt-Touristen oder Kongressteilnehmer bringen ihr Motorboot nicht mit. Sie nutzen die Angebote vor Ort – was vor Ort Arbeitsplätze schafft. Diese örtlichen Anbieter benötigen jedoch keine Schiffbarerklärung. Sie kämen auch weiterhin sehr gut mit den sogenannten Sondergenehmigungen zurecht.

Noch weniger nachvollziehbar ist uns jedoch, dass Sie auch für die Zulassung von Motorbooten mit einem Verbrennungsmotor plädieren! Auch wenn dieser EU-konform sein sollte, wäre das doch aus unserer Sicht wenig fortschrittlich und für Leipzig sogar kontraproduktiv (wenn nicht gar provinziell) – angesichts der aktuellen Diskussion zu Elektromobilität, angesichts der Tatsache, dass Leipzig Teil der E-mobility-Region ist und durch einen namhaften deutschen Hersteller vor Ort E-Fahrzeuge in Serie hergestellt werden. Damit verweigerte Leipzig sich einer Entwicklung, die inzwischen unumkehrbar ist und bezogen auf welche andere Tourismusregionen (womöglich aufgrund schmerzlicher Erfahrungen mit herkömmlicher touristischer Nutzung und deren Folgen auf die ökologische Qualität und damit touristische Attraktivität ihrer Gewässer) längst ganz klare Signale gesetzt haben und an die, laut Aussagen der Charta 2030, das Leipziger Neuseenland auf jeden Fall anknüpfen will! Hier ist doch der Anschluss an eine Entwicklung, die in die Zukunft gerichtet ist und mit deren Hilfe auch der Tourismus gefördert werden kann, unbedingt zu erreichen. Dies geschähe mit dem Ziel, worauf Sie ja ebenfalls hinweisen, die Grundlage dieser Tourismusentwicklung, nämlich die spezifische Auenlandschaft mit ihren – für übliche Motorboote leider eben nicht geeigneten – kleinen, engen und flachen Gewässern in ihrer einmaligen Charakteristik zu erhalten und so den touristischen Angeboten in und um Leipzig zu einem langfristig stabilen, nachhaltig genutzten weiteren Höhepunkt und bedeutsamen Alleinstellungsmerkmal zu verhelfen und damit genauso stabile Arbeitsplätze zu schaffen.

Sehr geehrter Herr Topf, ich würde Ihnen gerne unser Konzept, den Leipziger Auwald als UNESCOWelterbe ausweisen zu lassen, vorstellen. Das Ziel ist, mit dieser Vision zu einer kulturell und touristisch anspruchsvollen Entwicklung beizutragen, die von breiten Schichten der Bevölkerung mitgetragen werden könnte.

Für weiterführende Gespräche jederzeit zur Verfügung stehend, verbleibe ich mit Dank für Ihre

Mühewaltung! Wolfgang E. A. Stoiber

NuKLA,Vorsitzender

Hier der Artikel zum Nachlesen.

 

 

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