Immer mehr Regionen besinnen sich auf ein “zurück-zur-Natur”. Bei dem nachfolgenden Link handelt

es sich dabei auch um den Umgang mit einer Bergbaufolgelandschaft. Deshalb denken wir, dass unsere UNESCO-Idee für unsere hiesige Region als Leitidee das Sahnehäubchen der Charta Leipziger Neuseenland 2030 sein kann. http://www.oberpfaelzerwald.de/natur/wasserwelten/oberpfaelzer-seenland.html

Mit  dem AULA-Projekt 2030 streben NuKLA und NABU Leipzig deshalb an, dass die Belange des Naturschutzes und einer ökologisch sinnvollen Entwicklung der Region in Politik und öffentlichem Bewusstsein nicht weiterhin vernachlässigt werden. Wir wollen das genaue Gegenteil erreichen und einen Bewusstseinswandel herbeiführen. Der Schutz des Leipziger Auenökosystems soll der Maßstab allen Handelns werden. Dafür ist eine überzeugende Leitidee für eine nachhaltige, naturverträgliche Entwicklung notwendig. Derzeit werden Wassertourismus, Motorbootverkehr und Vergnügungsparks als erstrebenswert betrachtet, der Naturschutz wird regelmäßig Wirtschaftsinteressen untergeordnet.

Wir wollen das ändern.

Aber wie kann man einen Bewusstseinswandel erreichen? Die Naturschützer haben einige Erfolge vorzuweisen, doch die schleichende ökologische Entwertung des Auwalds konnte bisher nicht gestoppt werden. Ein neuer, erfolgversprechender und öffentlichkeitswirksamer Ansatz ist die Idee einer UNESCO-Bewerbung für die Auengebiete von Zeitz bis Halle und Merserburg mit dem einzigartigen urbanen Leipziger Auwald als Kern. Damit wollen wir erreichen, dass unsere Ziele zum Schutz der Auenlandschaften breiten Rückhalt finden bei Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Vereinen, Bürgern usw. Das jedenfalls ist unsere Hoffnung; deshalb haben wir zusammen mit dem NABU-Regionalverband Leipzig AULA gegründet, die “Arbeitsgemeinschaft zur Erarbeitung einer möglichen UNESCOBewerbung für den Leipziger Auwald und Umgebung”, um mit Fachleuten, Naturschützern und anderen am Auwald Interessierten darüber zu beraten, was notwendig für den Erhalt dieser Auenökosysteme ist und wie sich das realisieren lässt.

Ein besserer Auwald-Schutz soll aber nicht erreicht werden durch den UNESCO-Titel; vielmehr ist die mögliche UNESCO-Bewerbung ein Mittel, den besseren Schutz und einen Bewusstseinswandel zu erreichen – der Weg ist das Ziel, der UNESCOWelterbetitel am Ende nicht zwingend das Ergebnis, sondern eine Leitidee, ein Konzept für einen fachlich fundierten, ökologisch sinnvollen, nachhaltigen Auwaldschutz mit sanftem Tourismus.

Es geht darum, mit breitem Rückhalt Positives für die Auwaldnatur zu erreichen. Erst wenn es hier deutliche Fortschritte gibt (die wir alle wollen), erst wenn der Schutz der sensiblen Auwaldbereiche gesichert ist, erst wenn es beispielhafte Projekte für eine naturverträgliche Touristenlenkung und Umweltbildung gibt, wenn die einmalige Verbindung von kulturellem und natürlichem Erbe deutlich wird und wenn es Konzepte für eine nachhaltige Entwicklung und Bewahrung dieses Schatzes gibt, erst dann könnte es eine UNESCO-Bewerbung geben!

Wir wollen nicht den UNESCO-Titel, weil wir uns davon einen besseren Auwaldschutz erhoffen; stattdessen wollen wir den UNESCO-Titel und seine öffentliche Reputation nutzen, um mit mehr öffentlicher Beteiligung mehr Schutz für den Auwald bei den Verantwortlichen durchzusetzen. Wir wollen dafür sorgen, dass der in weiten Teilen bereits bestehende Auwaldschutz umgesetzt und kontrolliert wird, dass er ausgeweitet und verbessert und die touristische Nutzung gesteuert wird, um dann vielleicht den UNESCO-Titel zu beantragen und vielleicht(!) zu erhalten. Der renommierte Name “UNESCO” ist dafür aus unserer Sicht ein geeignetes Zugpferd, um unsere Ziele des Natur- und Landschaftsschutzes zu erreichen und um dafür neue Unterstützer zu finden. Unabhängig vom UNESCO-Titel soll den Menschen und allen Verantwortlichen klar werden, dass der Auwald ein Naturerbe ist, das wir anders würdigen und schützen müssen, als es derzeit der Fall ist.

Wir wollen ein breites Bündnis für den Auwaldschutz bilden und würden uns sehr freuen, wenn möglichst viele Vereine, Verbände, Institutionen, Universitäten und Hochschulen, politische und kirchliche Vereinigungen, Unternehmen, Firmen, Ämter, Kommunen, Bürger-& Bürgerinnen sich daran beteiligen.

Dazu sind Sie alle sehr herzlich eingeladen!

 

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