NuKLA übernimmt Kosten für gemeinsame EU-Beschwerde zum Floßgraben

Massenhaft Motorboote im Leipziger Auwald per Salamitaktik geplant

Die Umweltvereine Naturschutz und Kunst Leipziger Auwald e. V. (NuKLA) und Ökolöwe-Umweltbund Leipzig e. V. reichen bei der Europäischen Union Beschwerde ein.

Die Beschwerde zum Schutz des Leipziger Auwaldes wird von acht weiteren Naturschutzorganisationen unterstützt:

  • Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle Saale e.V.
  • BUND Regionalgruppe Leipzig
  • Grüne Liga Sachsen e. V.
  • Landesverein Sächsischer Heimatschutz e. V.
  • Naturschutzband Sachsen e. V.
  • NABU-Regionalverband Leipzig e.V.
  • NaturFreunde Sachsen e.V
  • NaturFreunde Leipzig e.V.

Im Kern richtet sich die Beschwerde gegen die Beeinträchtigung des europäischen Vogelschutzgebietes „Leipziger Auwald“ durch die geplante touristische Übernutzung von Pleiße und Floßgraben auf Grundlage des wassertouristischen Nutzungskonzeptes für die Region Leipzig (WTNK).

Dieses Tourismuskonzept ist unvollendet. Dennoch dient es zur Planrechtfertigung für zahlreiche sehr ehrgeizige Projekte im Leipziger Südraum. Gebaut wurden mehrere Schleusen und der Stadthafen. Im Floßgraben baggerte man die Sole aus, flachte die Ufer ab und fällte zahlreiche Ufergehölze. Nun soll auch die Pleiße an den Motorbootsverkehr Pleiße angepasst werden.

Geht es nach den Initiatoren des Konzeptes dürften schon in naher Zukunft bis zu 100 Motorbootsfahrten mit dem sogenannten Rana-Boot täglich im Leipziger Auwald auf der Pleiße und Floßgraben möglich sein.

Auch wenn es sich beim Rana-Boot (Modelle bis zu 18 Passagiere) um ein sogenanntes gewässerangepasstes Boot handeln soll, beeinträchtigen die sehr starke Aufwirbelung der Sedimente und der Schall den Leipziger Auwald. Hinzu kommen Ausbaggerungen, Uferverbauten und ständige Unterhaltungsmaßnahmen wie Baumfällungen an den Ufern und das Ausmähen der Wasserpflanzen.

„Die Nutzungen des Auwaldes haben in den letzten Jahren stetig zugenommen. Fahren nun auch noch 100 Boote über die Pleiße und den Floßgraben werden Wespenbussard, Eisvogel und Co. vertrieben und die Lebensräume im Europäischen Vogelschutzgebiet zerstört. Das wollen wir nicht hinnehmen und reichen die Beschwerde ein.“ fasst Wolfgang Stoiber – Vorsitzender des NuKLA die Situation zusammen.

Insgesamt schrieben zehn regionale Naturschutzvereine die Europäische Kommission an, da sie nicht zusehen wollen, wie der Leipziger Auwald als Schutzgebiet von europäischer Bedeutung durch regionalen Motorbootsbetrieb praktisch von Innen aufgelöst wird.

Auch für den Ökolöwen ist nun die Schmerzgrenze erreicht: „In den letzten Jahren erlebten wir eine fast beispiellose Salamitaktik der Tourismusplaner. In über zehn Einzelfällen wurde und werden gerade so die Zulässigkeitsschwellen unterschritten bzw. einfach falsch ausgelegt. Alle Projekte zusammen verstoßen in Summe ganz klar gegen EU-Richtlinien.“ Kommentiert Holger Seidemann vom Vorstand des Ökolöwen die Rechtslage.

Spendenaufruf Wer einen sanften und naturverträglichen im Tourismus Auwaldes unterstützen möchte, kann unter folgender Kontoverbindung eine Spende zur Finanzierung der EU-Beschwerde abgeben.

Spendenkonto: Naturschutz und Kunst Leipziger Auwald

Kontoverbindung: EthikBank

IBAN:  DE82830944950003164608

BIC:    GENO DE F1 ETK

Text der EU-Beschwerde: Text Beschwerde Floßgraben EU

Unterstützer: Deckblatt EU-Beschwerde Flossgraben 2014

Die Leipziger Internetzeitung schreibt dazu:

http://www.l-iz.de/Politik/Brennpunkt/2014/08/Motorboote-Leipziger-Umweltverbaende-legen-EU-Beschwerde-ein-56636.html

Ansprechpartner:

Wolfgang Stoiber (NuKLA) –     Tel.:  0178 / 666 2454

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