NuKLA zur 18. Stadt- Umlandkonferenz.

Die 18. Stadt-Umland-Konferenz des GRL am 16.20.14 im Lindensaal in Markkleeberg hat nicht nur Antworten gegeben, sondern aus ihrem Inhalt heraus mindestens genauso viele Fragen aufgeworfen! Herr Oberbürgermeister Schütze, Markkleeberg, hat die Veranstaltung mit „seiner“ Liebeserklärung an den „Grünen Ring Leipzig“ eröffnet.  Der Grüne Ring hat dann auch gleich seine Mitglieder, also sich selbst, befragt, wie zufrieden man ist – mit sich selbst: Alle waren natürlich höchst zufrieden – mit sich selbst, wie gesagt. Darüber, ob man auch aus der Außenperspektive so gänzlich uneingeschränkt dieser Meinung sein kann, gab es durchaus andere Meinungen.

So sehen wir vor allem den Umweltschutz und die Nachhaltigkeit für unsere Region gefährdet. Warum? Man will zügig motorbootfähige Verbindungen zwischen den See herstellen! Der Harth- Kanal vom Zwenkauer See zum Cospudner See führt direkt in ein Vogelschutzgebiet!

Die Landesregierung führt einige kostspielige Initiativen durch, um bedrohte Tierarten wieder anzusiedeln (z.B. Feldhamster in Nordsachsen oder die Wiederansiedelung des Wolfes). Wir im Neuseenland, d.h. die Stadt und der Grüne Ring, wollen mit Motorbooten den Eisvogel vertreiben. Wir fragen, wer gibt uns Menschen eigentlich das Recht, den Tieren in ihrem angestammten Lebensraum die Lebensgrundlage zu entziehen: die wenigen verbliebenen Steilhänge des Floßgrabens sind nicht nur natürlicher und angestammter Brutplatz für den Eisvogel, und als dieser durch künstliche Brutröhrenangebote nicht austauschbar, das Gewässer selbst ist Nahrungsquelle – solange es sauber und ruhig ist, klares Wasser ohne aufgewirbelte Sedimente führt und als Ansitzwarten Totholz liegen bzw. Uferbäume mit überhängenden Ästen stehen hat. Wenn Menschen durch Krieg vertrieben werden, gibt es berechtigte Proteste. Hier handelt es sich ja nur um einen kleine seltenen Vogel? Gibt es für das Befahren des Auwaldes mit motorisierten Booten tatsächlich ein „überwiegendes öffentliches Interesse“ wie immer behauptet wird?

Unsere Region (Auwald und Neuseenland) zeichnet sich nicht nur durch ihre Einzigartigkeit, sondern auch durch ihre Idylle und damit durch einen hohen Erholungswert für die hier lebenden Menschen aus. Dies sehe ich in der Entwicklung eines nur auf Masse setzenden und zudem noch motorisierten Tourismus gefährdet. Z.B. ist ein Ausflugsdampfer mit 400 Plätzen am Markkleeberger See völlig überdimensioniert. Er ist so groß, dass er nicht durch die Schleuse zum Störmthaler See passt! Man muss die Verantwortlich fragen dürfen, was das denn soll.

Während der gesamten Konferenz wurde wieder deutlich, dass bei der Entwicklung von Konzeptionen die Bürger und andere in Vereinen Organisierte (Sportvereine, anerkannte Naturschutzverbände usw.) außen vor gelassen werden. Aus welchem Grund eigentlich? Wer vertritt denn die Interessen der Bürgerinnen und Bürger, wenn nicht die Vereine, in denen sie sich für das Allgemeinwohl ehrenamtlich engagieren. Obwohl der Grüne Ring nach eigener Aussage „zahlreiche Spezialisten“ hinzugezogen und befragt haben will, konstatierte der Umweltverantwortliche des Sächsischen Kanuverbandes, eigentlich DIE Ansprechperson für eine zeitgemäß naturnahe und sanfte wassertouristische Entwicklung der Region, dass zu ihm und seinem Verband diesbezüglich nie Kontakt aufgenommen wurde. Desgleichen wurde keinerlei Kontakt zum Sächsischen Anglerverband aufgenommen.

NuKLA wiederum hat mit der Arbeitsgemeinschaft  AULA von sich aus bereits mehrfach Kontakt zum GRL gesucht, welcher von diesem genauso mehrfach (durch den Sprecher des GRL, Herrn Rosenthal) zurückgewiesen wurde. Dieses ist uns als ehrenamtlich für die Region Tätige absolut unverständlich, sind die Anliegen von NuKLA /AULA doch in der Tat von öffentlichem Interesse und müssten aus unserer Sicht voll vom GRL unterstützt werden.

Zusammenfassend muss man sagen, dass die Experten für Tourismus aus den jeweiligen kommunalen Verwaltungen, die im GRL versammelt sind, sich dort ein Gremium geschaffen haben, dass sich selbst vollkommen genug ist und gern auf die Mitarbeit anders Denkender verzichtet. Schade nur, dass die Bürger nicht merken, dass ihre Interessen in dieser Form eher verdreht als vertreten werden.

NuKLA e. V.

 

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