Der Herbst im Auwald

Ein schöner Anblick im herbstlichen Auwald. Das Gold des Ahornlaubs weist aber darauf hin, dass die Bedingungen der Hartholzaue für Eiche, Esche und Ulme durch fehlende Frühjahrshochwasser schwer gestört sind

Ein schöner Anblick im herbstlichen Auwald. Das Gold des Ahornlaubs weist aber darauf hin, dass die Bedingungen der Hartholzaue für Eiche, Esche und Ulme durch fehlende Frühjahrshochwasser schwer gestört sind

Ein warmer Herbstsoll nun vorbei sein, sagt der Wetterbericht in der Vorschau. Schon Anfang November habe ich bei gutem Wetter den Floßgraben, die Batschke im südlichen Leipziger Auwald besucht. Dieses besondere Flüsschenwarnämlich seit dem März bis Anfang September dem Eisvogel zuliebe jeden Tag mit drei Zeitfenstern mit insgesamt sieben Stunden für den Bootsverkehr und Uferbegehung gesperrt. Und trotzdem wurde der Floßgraben außerhalb dieser Zeiten viel befahren und die Stadtverwaltung bekam es nicht in Griff. Umso erstaunlicher ist, dass der Eisvogel mit 4 Brutpaaren auf ein bisschen mehr als 2 km Flusstrecke 7 erfolgreiche Bruten in vier Bruthöhlenschaffte – eine außerordentliche Leistung. Die Tiere zeigten aber auch eine außerordentliche Toleranz.

Ein Blick auf die Batschke. Hinten in der Bildmitte sieht man eine Lichtung hinter dem Flüsschen, wo die Stadtforsten der Stieleiche eine Chance für die Bestandsverjüngung geben wollen.

Ein Blick auf die Batschke. Hinten in der Bildmitte sieht man eine Lichtung hinter dem Flüsschen, wo die Stadtforsten der Stieleiche eine Chance für die Bestandsverjüngung geben wollen.

Es kann aber nicht das Ziel einer Schutzmaßnahme sein – auch unter dem ethischen Aspekt des Tierschutzes- dass man den Tieren das Höchstmögliche an Duldsamkeit abverlangt. Der Umweltbürgermeister lässt trotzdem verkünden: “Im Ergebnis des Monitorings wurde gutachterlich festgestellt, dass die wassertouristische Nutzung im Rahmen der Allgemeinverfügung mit dem Artenschutz vereinbar ist. Auf Grundlage der Ergebnisses sind künftig Anpassungen der Allgemeinverfügung möglich.“Das letzte soll wohl heißen, dass mehr Bootsverkehr und insbesondere Motorbootsverkehr möglich gemacht werden soll – eine Steigerung des Wassertourismus. Anders gesagt: Der Schutz und das mögliche Naturerlebnis wird dem Tourismus geopfert.

Text und Fotos: Matthias Ladusch

 

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