5 Jahre Naturschutz und Kunst Leipziger Auwald e. V.

Winterlicher Floßgraben

Foto: Olaf Weißhuhn

5 Jahre Klassische Kartoffel Konzerte. Erleben Sie gleich 3 Konzerte am 26. & 27.11.2016

Der Anwalt des Auwaldes auf der Barrikade

Fünf Jahre NuKLA e.V.
Herrscht ein Mangel an Naturschutzvereinen? Als Wolfgang Stoiber vor fünf Jahren den NuKLA e.V. ins Leben ruft, scheint ihm vor allem ein Mangel an Naturschutz zu herrschen. Der Leipziger Auwald werde zwar von allen aufs Vielfältigste genutzt, „auf dem Arm getragen“, wie er sagt, aber mit dem Touristischen Nutzungskonzept auch vermarktet, um nicht zu sagen verkauft und verraten.

NuKLA steht für Naturschutz und Kunst – Leipziger Auwald. Der Verein hat mittlerweile an die 30 Konzerte zu Gunsten des Auwaldes veranstaltet, eine Petition mit mehr als 11.000 Unterschriften initiiert, zwei Dok-Filme über den Floßgraben gedreht und mit AULA 2030 ein großes Renaturierungsprojekt für das Auenband der Weißen Elster ins Leben gerufen. In diesem Zusammenhang hat NuKLA sogar die Bewerbung der Leipziger Auwaldlandschaft als UNESCO-Welterbe angeregt. Das Ziel, eine Plattform zu schaffen und für Aufmerksamkeit für den grünen Schatz der Stadt zu sorgen, hat Stoiber definitiv erreicht. Angefangen hat es mit der „Deichrasur“ Anfang 2011, als 6000 Bäume dem „Tornadoerlass“ zum Opfer fielen. Stoiber schart zwei Hände voll Gleichgesinnte um sich – engagierte, motivierte Newcomer – und klettert auf jede Barrikade. Solche auwaldfeindlichen Umstände möchte Stoiber nicht auf sich beruhen lassen. Die Kritikpunkte liegen für ihn auf der Hand: Motorboote stören im Naturschutzgebiet. Der Floßgraben ist nicht für den Kurs 1 geschaffen. Deiche, Wehre regulieren die Flussläufe, berauben den Auwald seines Wassers und lassen ihn somit austrocknen.

Und so schlüpft NuKLA in die Rolle des Anwaltes, leiht dem Auwald eine Stimme, konsequent und unbequem. Stoiber pendelt in grüner Mission emsig zwischen Dresden, Berlin, Magdeburg und Bonn und arbeitet am großen Wurf mit AULA 2030. Dieses Naturschutzprojekt will die Weiße Elster mitsamt vieler anderer natürlicher Flussläufe zwischen Zeitz und Halle/Merseburg renaturieren, das heißt in erster Linie, den dürstenden Auwald vernässen, regelmäßig ökologisch fluten, damit er wieder das wird, was er einst war: ein Feuchtgebiet mit spezieller Flora und Fauna. „Ich bin zuversichtlich, dass wir das hinbekommen“, so Stoiber. „Aber zuerst brauchen wir eine Renaturierung der Köpfe.“

Frank Willberg

 

 

 

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