NuKLA fordert, die Fällmaßnahmen im Leipziger Auwald einzustellen

Auwaldschutz jetzt! NuKLA fordert, die Fällmaßnahmen im Leipziger Auwald einzustellen. Dem Leipziger Auwald geht es an den Kragen: In diesem Winter sollen laut dem neuen Forstwirtschaftsplan insgesamt 7.000 Festmeter Holz geschlagen werden auf Flächen, die mehrheitlich mitten in den sensiblen Schutzgebieten liegen. Der Verein Naturschutz und Kunst Leipziger Auwald (NuKLA) e.V. will dem nicht tatenlos zusehen. Über den landesweiten Netzwerkträger von Umweltverbänden, die GRÜNE LIGA Sachsen e.V., wurde daher am 21.11.17 die Forstverwaltung der Stadt Leipzig per anwaltlichem Schreiben aufgefordert, die Fällmaßnahmen im Leipziger Auwald sofort einzustellen. Wolfgang Stoiber, Vorsitzender von NuKLA, erläutert den Hintergrund: „Laut dem Sächsischen Waldgesetz muss die Stadt über den alljährlich von der Verwaltung aufzustellenden Forstwirtschaftsplan einen Beschluss fassen. Ein solcher Beschluss liegt nach unserer Recherche jedoch nicht vor. Wir halten das Vorgehen von Stadtforsten daher für eigenmächtig und den Plan für unwirksam.“ Der jährliche Forstwirtschaftsplan legt die Einschläge auf den Waldflächen der Stadt Leipzig fest. § 48 Absatz 3 und 4 des Sächsischen Waldgesetzes regelt, dass der jährliche Wirtschaftsplan von der Forstverwaltung aufzustellen ist, worüber die Stadt anschließend zu beschließen hat. NuKLA vermutet, dass das Fällen von alten, wertvollen Bäumen dazu dient, der Stadt mehr Einnahmen zu verschaffen und das in einer Zeit drohender Fahrverbote und Strafzahlungen wegen Überschreitung der Schadstoffgrenzwerte innerhalb der Stadt. Unabhängig von den juristischen Details hat Wolfgang Stoiber deshalb eine glasklare umwelt- und lokalpolitische Haltung: „Die Bäume müssen erhalten bleiben, weil sie dringend zur Reinigung der schadstoffträchtigen Leipziger Luft benötigt werden.“

Seit seiner Gründung 2011 engagiert sich NuKLA ehrenamtlich für den Auwaldschutz in Leipzig. Unter dem Motto „Auwaldschutz jetzt!“ hatte er beispielsweise im Jahr 2012 über 11.000 Unterschriften gegen kraftstoffbetriebene Motorboote und für einen sanften Tourismus gesammelt. Damals sollten die Auwaldgewässer, die in europäischen Naturschutzgebieten liegen, zur Umsetzung des WTNK  schiffbar gemacht werden, was inzwischen durch die Landesdirektion Sachsen abgelehnt wurde. Nun hofft man auf einen ähnlichen Erfolg mit Hilfe des Rechts. Sollte Stadtforsten die Fällmaßnahmen nicht einstellen, beabsichtigt NuKLA, eine Unterlassungsklage zu erheben.

Kontakt für Rückfragen:          Kontakt@nukla.de

 

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