NuKLA bittet um Bürgerhilfe

Liebe Bürgerinnen und Bürger Leipzigs und deren Gäste!

Wir, der Naturschutzverein NuKLA, möchten die weitere Zerstörung des Auwaldes stoppen. Das betrifft die angestrebte massenhafte Bootsnutzung der ökologisch hochsensiblen, kleinen Leipziger Auwaldgewässer und deren dafür vorangetriebenen Ausbau genauso, wie die fachlich äußerst diskussionswürdigen forstwirtschaftlichen oder auch anders bezeichneten oder begründeten Fällmaßnahmen vor allem wertvoller alter Bäume in den geschützten Waldgebieten genauso, wie die dringende Notwendigkeit, der Auenlandschaft in und um Leipzig wieder schwankende Grundwasserspiegel und naturnahe, für die Bevölkerung ungefährliche Hochwasserereignisse zur Verfügung zu stellen. Im Moment sind wir besonders entsetzt über die sogenannten Altdurchforstungen, die nichts anderes sind als Fällungen herrlicher großer, alter Bäume, sind schockiert beim Anblick der großflächigen sogenannten Femel-Löcher und misstrauen den offiziellen Erklärungen für diese Untaten.

So ist – um nur eines von vielen Beispielen zu nennen – die Behauptung, dass 90 % vom Eschentriebsterben befallener Bäume an dieser Pilzkrankheit sterben, eine dreiste Lüge. Nur etwa 5 % erholen sich nicht, alle anderen werden wieder gesund oder können, wenn auch beschädigt, noch lange erhalten bleiben.

Nach vielen gescheiterten Versuchen, auf Augenhöhe mit den für diese Maßnahmen Verantwortlichen ins Gespräch zu kommen, beschreiten wir nun den juristischen Weg, um den Abholzungen Einhalt zu gebieten:

Der Stadt Leipzig liegt unser Anwaltliches Schreiben vor, die Fällungen umgehend einzustellen und vor Wiederaufnahme die dafür gesetzlich vorgegebenen Bestimmungen umzusetzen. In diesem Zusammenhang kam ans Licht, dass die jährlichen Forstwirtschaftspläne – entgegen den Behauptungen des Amtes für Stadtgrün und Gewässer – mindestens seit 25 Jahren nicht ein einziges Mal vom Stadtrat beschlossen worden sind. Das ist nicht nur zutiefst undemokratisch; es ist gesetzeswidrig.

Wir, der Naturschutzverein NuKLA, können uns unabhängig positionieren, denn wir arbeiten, im Gegensatz zu den renommierten Leipziger Umweltverbänden, ohne jede finanzielle Unterstützung seitens der Stadt.

Für unser aktuelles juristisches Vorgehen sind bereits Anwaltskosten in beachtlicher Höhe angefallen, für die wir Unterstützung von einem großzügigen Sponsor bekommen. Wir müssen uns hier auf einen Rechtsstreit durch alles Instanzen einstellen. Das wird uns nicht abschrecken, diesen, leider einzig verbliebenen möglichen Weg weiter zu verfolgen. Weitere rechtsanwaltliche Prüfungen stehen an: zur Nutzung des Floßgrabens als Kurs 1 quer durch das FFH- und Vogelschutzgebiet und zur Vertiefung und Befestigung der südlichen Pleisse für Motorboote, die vollkommen gegen die Europäischen Wasserrahmenrichtlinie verstoßen – auch hierfür benötigen wir finanzielle Unterstützung.

Mit seinem neugegründeten Aueninstitut setzt sich NuKLA für die Revitalisierung des Leipziger Auenökosystems und des Leipziger Gewässerknotens ein: für die Natur und die Erholung suchenden Leipziger BürgerInnen. Der Leipziger Auwald, ein ausgewiesenes Natur-, FFH- und Vogelschutzgebiet, darf nicht zum Wirtschaftswald degradiert und seine Gewässer zum Wassersportdisneyland ausgebaut werden. Wir müssen jetzt handeln, um weiteren Schaden von ihm abzuwenden!

Helfen Sie uns dabei!

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