Resolution zum 4. Internationalen Leipziger Auenökologiesymposium

Verlesung der Resolution durch Prof. Dr. Bernd Gerken. Screenshot aus dem Livestream

Beim 4. Internationalen Leipziger Auenökologiesymposiums zum Thema “Auen, Wald, Klima – Wie geht es weiter?” wurde eine Resolution verabschiedet, in welcher die Forderung erhoben wird, Auwälder aus der forstlichen Nutzung zu nehmen. Auen sind besonders gefährdete Lebensräume in Europa. Nur noch 9% der Flussauen in Deutschland sind ökologisch funktionsfähig (https://www.bfn.de/themen/gewaesser-und-auenschutz/bundesweiter-auenschutz/auenzustand.html). Dabei sind Auen von hoher Relevanz “für den Erhalt der biologischen Vielfalt, den Wasser- und Stoffhaushalt der Landschaft und den Hochwasserschutz” sowie für den “länderübergreifenden Biotopverbund” (https://www.bfn.de/themen/gewaesser-und-auenschutz/bundesweiter-auenschutz.html). Insbesondere Hartholzauenwälder sind selten geworden, bis auf wenige Reste sind die meisten Hartholzauwälder in Deutschland zerstört (https://www.bfn.de/lrt/0316-typ91f0.html). Dabei sind Auen, insbesondere Auwälder, zudem von großer Bedeutung für den Klima- und Artenschutz (Erhöhung des Kaltluftaustauschs, der Kohlendioxid-Deposition und der Lebensraumvernetzung). Zum Schutz der Auenwälder führt das BfN aus: “In weiten Teilen Mitteleuropas sind diese Auenwälder stark gefährdet, auch wenn sie nicht als prioritär gelistet sind. Zur Entwicklung und Wiederherstellung dieser Wälder ist eine natürliche Überflutungsdynamik anzustreben. Eine forstliche Nutzung der wenigen Restbestände sollte möglichst unterbleiben.” (https://www.bfn.de/lrt/0316-typ91f0.html). Wir fordern diesbezüglich ein konsequentes Handeln und fordern daher konkret, Auwälder generell aus der forstlichen Nutzung zu nehmen und dies auch gesetzlich zu verankern! Stattdessen muss in Auen und Auwäldern schnellstmöglichst die natürliche Überflutungsdynamik wieder hergestellt werden!

Hier nun die komplette Resolution.

Resolution als PDF


Text der Resolution:

Anlässlich des 4. Internationalen Leipziger Auenökologiesymposiums zum Thema „Auen, Wald, Klima – Wie geht es weiter?“ fordern die Teilnehmenden, die anwesenden Umweltverbände und der Veranstalter NuKLA e.V. Leipzig, mit dieser Resolution:

Sämtliche rezenten Auenwälder in Deutschland und alle Wälder auf ehemaligen Auenstandorten, die durch Wiederherstellung des natürlichen Wasserregimes wieder zu echten Auenwäldern entwickelt werden können, werden aus dem forstlichen Management durch Gesetz ausgeschieden.

Wir empfehlen dies durch das Bundesnaturschutzgesetz zu regeln.

Nach dem Stand des Wissens ist dies die schnellste und wirksamste Maßnahme des politisch durchzusetzenden Hochwasserschutzes und gleichzeitig ein effektiver Beitrag zum Klimaschutz (Erhöhung des Kaltluftaustauschs, der Kohlendioxid-Deposition und der Lebensraumvernetzung).

Die Teilnehmenden fordern die verhandelnden Koalitionsparteien auf, diese Resolution zur Agenda ihrer Koalitionsvereinbarungen zu machen.

NuKLA e.V., Leipzig

Grüne Liga Sachsen, Dresden

Aueninstitut für Lebendige Flüsse, Leipzig

Bürgerinitiative WALDWENDE JETZT!, Speyer

BundesBürgerInitiative WaldSchutz, Lauf an der Pegnitz

Michael Succow Stiftung, Greifswald

Forum Umwelt & Entwicklung, Berlin

Naturschutzinitiative e.V. (NI), Quirnbach/Westerwald

Die Teilnehmenden des 4. Internationalen Leipziger Auensymposiums

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