Zur geplanten Sanierung des Nahleauslassbauwerks

AHA hält aktuelle und nachhaltige Hoch- und Grundwasserkonzeption in Leipzig und Umland für dringend geboten! Letztmalig führten zahlreiche Flüsse wie Elbe, Donau, Rhein, Saale und Mulde sowie ihre Nebengewässer sehr umfassendes Hochwasser im Winter/Frühjahr 2011. Ausgelöst durch Schmelz- und Niederschlagswasser, verschärft sich immer wieder die Situation in Folge umfassend versiegelter Flächen, ausgeräumter Landschaften, überbauter und verschütteter Bäche und Flussarme sowie fehlender Hochwasserausbreitungsräume entlang der Fließgewässer. Mit dem Anstieg der Grundwasser in Folge der Flutung der früheren Tagebaue ist zusätzlich mit umfassendem Wiederanstiegen der Grundwasserstände zu rechnen. Nach Auffassung des Arbeitskreises Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) gilt es daher, auch im Raum der Städte Leipzig, Markkleeberg und Schkeuditz in verantwortlicher Zusammenarbeit mit dem Freistaat Sachsen sowie begleitet durch wissenschaftliche Einrichtungen und unter ernstgemeintem umfassende Einbezug der Bevölkerung und ihrer Naturschutzvereine, -verbände und -initiativen unverzüglich eine aktuelle und nachhaltige Hoch- und Grundwasserkonzeption zu entwickeln. Schwerpunkte sollten an erster Stelle die Einstellung bzw. der Ausschluss von Verbauungen und Versiegelungen in bestehenden Auen und Altauen sowie in Bereichen von verschütteten Altgewässern sein. Ferner ist es erforderlich, bezogen auf versiegelte Flächen deren möglichen Rückbau zu überprüfen. Eine besondere, große Bedeutung kommt zudem der Rückverlegung von Deichen zu. Dies führt zur Erweiterung von Hochwasserausbreitungsraum, zur Verringerung von Hochwasserhöhen und damit einer Verringerung der Hochwasserkatastrophengefahr sowie nicht zuletzt auch zur wichtigen Wiederherstellung einer direkten ökologischen und hydrologischen Verbindung zwischen Auen und Fließgewässern. Insbesondere die Auen an Elster, Luppe und Nahle im Norden von Leipzig und im angrenzenden Schkeuditz würden ganz besonders davon profitieren.

Mit dem angedachten Ausbau des Nahleauslassbauwerkes siehe hier: http://www.l-iz.de/Politik/Brennpunkt/2013/03/Technischer-Hochwasserschutz-im-Leipziger-Auwald-47301.html setzt die Landestalsperrenverwaltung weiterhin auf einen wasserbaulichen Hochwasserschutz aus Beton und Stahl. Ebenso wie die zuletzt seit 2011 durchgeführten Massenabholzungen – welche selbst europäische Schutzgebiete und Naturschutzgebiete wie die Burgaue nicht verschonten – zeugen diese Maßnahmen nicht von einem zukunftsfähigen und nachhaltigen Hochwasserschutz. Auch im Bereich der Elster–Pleiße-Aue sowie der in Flutung begriffenen Alttagebaue in den Städten Leipzig und Markkleeberg bedürfen einer Einbeziehung in das Hoch- und Grundwasserkonzept. Neben Hochwasser ist mit Wiederanstieg von Grundwasser zu rechnen. Hier sollte nach Auffassung des AHA zum Beispiel der Raum zwischen Markkleeberger See und Pleiße  unter Einbeziehung bzw. Berücksichtigung des Geländes der Agra eine besondere Rolle erhalten. So könnte u.a. die Wiederherstellung des alten Verlaufes der Mühlpleiße in Erwägung gezogen werden, um das Wasserabflusssystem zu verbessern sowie zudem eine weitere landschaftliche und ökologische Aufwertung des Raumes zu ermöglichen. Ferner ist das gesamte Gebiet von neuen Verbauungen freizuhalten und zu prüfen, inwieweit bestehende Verbauungen und Versiegelungen einen vollständigen bzw. zumindestens einen teilweisen Rückbau erfahren können.

Der AHA ist bereit, im Rahmen seiner ehrenamtlichen Möglichkeiten an der Prüfung und Erarbeitung einer aktuellen und nachhaltigen Hoch- und Grundwasserkonzeption mitzuwirken. Darüber hinaus ruft der AHA zur aktiven Mitwirkung interessierter Bürgerinnen und Bürger in den Städten Leipzig, Markkleeberg und Schkeuditz auf, sich mit einzubringen. Interessenten können folgendermaßen zum AHA Kontakt aufnehmen:  E-Mail AHA:   aha_halle@yahoo.deInternet:       http://www.aha-halle.de

Es besteht darüber hinaus die Möglichkeit, am AULA-Projekt 2030 mitzuwirken. Kontaktdaten: www.NuKLA.de

Gastbeitrag:  Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle/Saale e.V., Andreas Liste

 

Dieser Beitrag wurde unter Aktuelles, Argumente und Positionen, Auwald, Presse veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.