Gesamtkonzeption für Leipzigs Nordwestaue

Seit Jahren laufen Diskussionen über die Revitalisierung des Leipziger Auwaldes. Um zumindest teilweise dessen Funktion als Auwald in Verbindung mit einem angemessenen Hochwasserschutz wiederherzustellen. Auch die Vertreter der Stadt Leipzig werden nicht müde, den Leipziger Auwald als das darzustellen, was er ist – ein europaweit einmaliges. ökologisch notwendiges urbanes Auensystem. Leider folgen der verbalen Äußerungen keine (politischen) Taten. Obwohl die Verwaltung nicht müde wird zu betonen, dass man gemeinsam mit den Umweltverbänden an einer Renaturierung des Leipziger Auwaldes arbeiten müsse, geschieht genau dies in Wahrheit bis jetzt noch nicht.

Die Umweltverbände haben deshalb schon im März 2014 eine gemeinsame Erklärung verabschiedet, in dem die Verwaltung aufgefordert wird, eine gemeinsame Strategie zur Entwicklung der Nordwestaue/Burgaue in Verbindung mit der Neuerrichtung des Nahleauslaßbauwerkes und dem Projekt “Lebendige Luppe” zu entwickeln.

Wie zu besichtigen, ist das NAW in unveränderter Funktion neu gebaut worden. Was nicht durch die Stadt Leipzig, sondern die LTV zu verantworten ist. Jedoch der politische Widerstand der Stadt Leipzig gegen diese unveränderte, den falschen technischen Hochwasserschutz zementierende, Sanierung unterblieb.

Gleichzeitig wird ein Projekt “Lebendige Luppe” in ebenfalls unveränderter Form durchgeführt, dessen nachhaltiger Erfolg durch die Erfahrungen mit dem Burgauenbach mehr als fraglich erscheint. Umso mehr, als dass ein wesentlicher Mangel, die weitere Entwässerung  durch die als Drainage für den nördlichen Auwald dienenden Neuen Luppe, unverändert fortbesteht.

Mit Schreiben vom 30.01.2015 bekamen die Umweltverbände, die die gemeinsame Erklärung im März 2014 an die Stadtverwaltung richteten, die Antwort von der Stadtverwaltung. In dieser wurde, von in nur von Experten verständlicher Form, die Notwendigkeit am weiteren Festhalten der geplanten Maßnahmen (Festhalten am NAW und Durchführung des Projektes “Lebendige Luppe” in unveränderter Form) mitgeteilt. Und ebenso, wie in der Vergangenheit, dass man auch zukünftig mit den Verbänden gemeinsam an einer umfassenden Perspektive für eine Auenvitalisierung arbeiten wolle.

In der Vergangenheit gab es leider genau das: verbale Äußerungen zur Entwicklung einer gemeinsamen Perspektive zur Auenvitaliserung in Verbindung mit einem geeigneten Hochwasserschutzkonzept ohne dass diese tatsächlich erfolgte. Es wurde lediglich informiert. Und es wurde beklagt, dass die LTV und somit der Freistaat Sachsen nicht gesprächsbereit sei. Eine mit den Umweltverbänden gemeinsam entwickelte Strategie, gar eine gemeinsame politische Stellungnahme gab es dagegen bis heute nicht.

NuKLA fordert nunmehr wiederum die Stadtverwaltung auf, den verbalen Äußerungen auch tatsächlich Taten folgen zu lassen. Die derzeitige Entwicklung in der Nordwestaue/Burgaue zu nutzen, gegenüber dem Freistaat Sachsen und der LTV den Leipziger Auwald, wie vom LfULG vorgeschlagen zu einem Modellprojekt, Zitat: “Der Erhalt des Leipziger Auwaldes könnte zu einem sächsischen Vorzeigeprojekt für die gemeinsame Umsetzung der Fauna-Flora-Habitat-, Wasserrahmen- und Hochwasserrisikomanagementrichtlinie unter Nutzung der Synergien entwickelt werden. Die erforderliche Sensibilisierung der jeweiligen lokalen und regionalen Aufgabenträger sollte durch das SMUL initiiert werden”.

Auch vor dem Hintergrund, dass der Erfolg des Projekts “Lebendige Luppe” durchaus unsicher ist, da es entgegen den Äußerungen der Stadtverwaltung durchaus zweifelhaft ist, dass die mit dem Projekt postulierten Ziele einer dauerhaften, also nachhaltigen Revitalisierung und Dynamisierung der Nordwestaue erfolgversprechend sind. Das Projekt als das zu bezeichnen, was es ist, ein Baustein einer gemeinsam gewollten nachhaltigen Entwicklung, die allerdings ohne Einbeziehung der Neuen Luppe und regelmäßiger Überschwemmungen auch aus dem Bereich der Parthe und ohne Einbeziehung des sogenannten Leipziger Gewässerknotens nicht zu leisten ist.

 Hierzu hat NuKLA e.V. auf das Schreiben der Stadtverwaltung vom 30.01.2015 beigefügte Antwort verfasst: 

ASG Antwort 30 01 2015
Antwortschreiben an Stadt Leipzig

Die Leipziger Internetzeitung zum Thema:

http://www.l-iz.de/politik/brennpunkt/2015/04/gesamtkonzeption-fuer-leipzigs-nordwestaue-83682

 

 

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