Stadt- Umland Konferenz in Zwenkau/ LVZ vom 23.11.15

In der gestrigen Ausgabe der LVZ hat der Leipziger Umweltbürgermeister die Umweltverbände zur Diskussion geladen. Da es zu den Gepflogenheiten seines Stils gehört, uns nicht zu antworten und das offene Gespräch mit NuKLA und der Aula Gruppe bisher mied, und uns nun per LVZ zu einer Diskussion nach Zwenkau eingeladen, sehen wir uns erneut zu einem offen Brief veranlasst.

Offener Brief!  Sehr geehrter Herr Bürgermeister Rosenthal,

voller Verwunderung lasen wir heute in der LVZ Ihre – sofern die Zeitung Sie korrekt wiedergegeben hat – explizite Einladung an die Umweltverbände zur Schauveranstaltung des sogenannten (bzw. selbsternannten) Grünen Ringes am kommenden Freitag in Zwenkau.

Dürfen wir Sie fürsorglich darauf hinweisen, dass von Seiten der Naturschützer reges Interesse zu einem fachlichen Austausch und zielführenden Gesprächen mit Ihnen und den anderen Akteuren bestand und besteht, dieses mehrfach in unterschiedlichster Form an Sie in der einen oder anderen Funktion herangetragen wurde und dennoch immer wieder ins Leere lief?

Sehr gern wiederholen wir unser Interesse auch hier. Allerdings gestatten wir uns, im Falle dieser ganz speziellen Einladung diese nicht in Anspruch zu nehmen: zwei zeitgleich laufende fachlich wichtige Termine, von denen wir uns naturschutzrelevante Informationen und Gespräche erhoffen, bei denen wir nicht direkt nach dem ersten Satz unterbrochen, lächerlich gemacht oder belogen werden, hindern uns daran. Wenn Ihre Einladung tatsächlich ernst gemeint wäre, dann hätten Sie diese schon vor langer Zeit und insbesondere bei der Diskussion des Gesamtprojektes, seiner Voraussetzungen und Folgen und hernach bei einzelnen Projekten, wie den verschiedenen Schleusen, Häfen und Gewässerausbauten getan. Auch und insbesondere vor dieser Gesamtbetrachtung dürfen wir auf das Einzelbeispiel Floßgraben hinweisen, der nach Ihrer Auffassung alternativlos die Verbindung zwischen Zwenkauer See und Hamburg darstellt.
Ein Einladung zu einem Gespräch, dessen Ergebnis von vornherein alternativlos feststeht, ist in Wahrheit keine Einladung. Diese Einladung ist ein Feigenblatt, derer es inzwischen so viele gibt, dass damit problemlos ein Baum bestückt werden könnte.
Wir wünschen Ihnen, trotz eines, wenn man der LVZ glauben darf, anscheinend in der Bevölkerung geringen Interesses, eine entsprechend Ihren Ambitionen erfolgreiche Veranstaltung mit der Ihren Bemühungen um eine massentouristische Vermarktung der Region angemessenen Unterstützung.

P.S. Eine Kopie erhält die Presse, da es für uns ansonsten nicht möglich ist, unsere Position zu formulieren und es am Ende wieder heißt, die Naturschützer wären der Einladung erneut nicht gefolgt.

Stoiber

 

 

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