Der Auwald kommt an den Tropf

Foto: Bernd Gerken

Mit diesem Artikel suggeriert die LVZ (im Auftrag der Stadtverwaltung Leipzig als Projektträger des Projektes Lebendige Luppe), hier sei alles auf bestem Wege und in bester Ordnung: ein in Europa einmaliges urbanes Renaturierungsprojekt. Das ist mitnichten so. Selbst die für die künstlichen “Hochwasser” geplanten Wassermengen sind viel zu gering, um wirklich hydrologische Dynamik bewirken zu können oder gar zu den auentypischen und für eine Renvitalisierung der Burgaue notwendigen Schwankungen des Grundwasserspiegels zu führen, von den im Normalfall geplanten Mengen ganz zu schweigen: das wird kein ansehnliches Flüsschen, sondern ein zweiter (zweckloser) Burgauenbach. Außer im direkten Umfeld des geplanten Gewässers werden keine wesentlichen Veränderungen erwartet und selbst diese werden sich in Grenzen halten. Sogar aus dem Artikel, der keinerlei journalistische Recherchearbeit erkennen lässt, geht hervor, dass die schwierige Frage der Wasserentnahme für das Projekt noch völlig ungeklärt ist (so wie andere wichtige Fragen der Umsetzung ebenfalls). Und die für das Projekt erforderlichen “baulichen” Eingriffe in das Schutzgebiet Burgaue werden gravierend sein. Alles ginge wesentlich einfacher, billiger und wirkungsvoller. An entsprechenden Vorschlägen und Gesprächsbereitschaft der Verbände mangelt es nicht. In dieser Form ist das Projekt Lebendige Luppe nicht genehmigungsfähig! Man kann einen Patienten mit einem Tropf maximal über eine akute Krise bringen: die Ursachen der Erkrankung werden damit nicht behoben, dazu bedarf es i.d.R. und auch in diesem Falle wesentlich mutigerer Entscheidungen und Maßnahmen, wenn der Patient leben soll und nicht nur sein Sterben verlängert wird.

NuKLA empfiehlt an dieser Stelle das vom 12.-14.9.18 in der Alten Börse zu Leipzig stattfindende 2. Internationale Leipziger Auenökologiesymposium zu besuchen. Hier werden alle relevanten Auwaldthemen erläutert, erklärt und diskutiert. Die mehrtägige Veranstaltung ist offen für Alle und Kostenfrei. Hier können Sie sich anmelden, für Kurzentschlossene geht auch eine Anmeldung direkt vor Ort: https://www.nukla.de/auenoekologiesymposium/anmeldung-2018/

Hier der Artikel der LVZ vom Samstag, 8.9.18 Auwald kommt an den Tropf

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