Femelschlag im Waldgebiet Die Nonne. Foto: Ralf Julke
Streit um den Leipziger Auenwald: „Unter der Oberfläche rumort es“, so ließ der MDR Sachsenspiegel am 20. August seinen Beitrag „Leipziger Auwald: Forstwirtschaft contra Umweltschützer“ ausklingen. Ein Beitrag, der den Streit um den Umgang mit dem Leipziger Auenwald auf den Punkt brachte. Die Protagonisten: Wolfgang Stoiber, Vorsitzender des NuKLA e. V., und Andreas Sickert, der Leipziger Chefförster.
Dass der Beitrag jetzt kam, hat damit zu tun, dass Sickert den neuen Forstwirtschaftsplan 2019/20202 ins Verfahren für den Stadtrat gegeben hat. Der neu gewählte Stadtrat muss entscheiden, ob Sickert weiter wie in den vergangenen Jahren tausende Festmeter Holz aus dem Auenwald schlagen lassen kann und dafür große Löcher in den alten Waldbestand schlägt – sogenannte Femellöcher, wie zwei davon seit zwei Jahren auch im Waldgebiet Nonne zu besichtigen sind. Dies alles mehrheitlich in Schutzgebieten, wofür gesetzlich eine Umweltverträglihkeitsprüfung vorgeschireben hat – die es in Leipzig nie gab, auch aktuell nicht gibt.
Sickert beharrt dabei auf seinen seit Jahren propagierten Ansatz, als Förster sei er der fachlich qualifizierte Zuständige für den Naturschutz im Auwlad. Es sei seine Aufgabe, die „richtige“ Baumartenzusammensetzung für den Leipziger Auenwald zu schaffen. Das tut er nicht etwas so sensibel, dass der Wald sich selbst aus sich selbst heraus regenerieren kann, wofür vor allem der Erhalt der alten Biotopbäume notwendig wäre, sondern durch große Freischläge, auf denen er Dutzende großer alter Bäume fällen lässt, um hinterher ein Feld neuer Jungbäume zu pflanzen – Stieleichen zumeist. Denn das sei, so sagt er, die ökologisch wichtige Baumart im Auenwald. Und dafür müssten große, lichte Flächen in den Wald geschlagen werden. Denn die Eiche brauche viel Licht. Ein Artikel der Leipziger Internet Zeitung erklärt, was daran falsch ist: https://www.l-iz.de/politik/leipzig/2019/08/Den-Wald-vor-lauter-Baeumen-nicht-sehen-292301
