Waldgipfel in Berlin – oder eher Forstgipfel?

547 Millionen Euro für die Waldbesitzer, statt der von ihnen geforderten 2,3 Milliarden, und erste Mahnungen, mit dem deutschen Wald endlich anders umzugehen.

Am 25. September fand in Berlin auf Einladung von Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) der sog. Waldgipfel statt. Über 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus rund 170 Verbänden, Einrichtungen und Institutionen nahmen daran teil. Die meisten naturgemäß aus Forstverbänden und Waldbesitzervereinen. Denn im Kern ging es ja um die aktuelle Not der Waldbesitzer. Am Rande natürlich auch um die Frage: Wie sieht der Wald der Zukunft aus?

https://www.l-iz.de/wirtschaft/metropolregion/2019/09/547-Millionen-Euro-fuer-die-Waldbesitzer-und-erste-Mahnungen-mit-dem-deutschen-Wald-endlich-anders-umzugehen-297769

Ein erster Kommentar:

Vielleicht haben „etliche Forstbetriebe“ nicht „auch nur das geringste Vertrauen darauf, dass die heimischen Baumarten die kahlen Flächen selbst schnell wieder besiedeln könnten“, sondern vor allem Angst davor, „dass die heimischen Baumarten die kahlen Flächen selbst schnell wieder besiedeln könnten und binnen einiger Jahre ganz ohne Zutun der Förster einen stabilen Laubwald zustande kriegen.“ Und ein Großteil der Zunft überflüssig wäre. Abgesehen von existentiellen Ängsten mag hier auch das Infragestellen eines in 2 Jahrhunderten gut gewachsenen, womöglich unter aktuellen Bedingungen jedoch nicht mehr sinnvoll begründbaren Selbstverständnisses dazu führen, dass die Forstwirte so großmengig auf die Barrikaden gehen. Anpassung an die Veränderungen des (gesellschaftlichen) Klimas wäre hier das Zauberwort fürs Überleben. Des Waldes und der Förster.

Dieser Beitrag wurde unter Aktuelles, Argumente und Positionen, Auenökologiesymposium, Auwald, Presse veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.