280 Jahre, um einen Eichenwald nach Plan zu bauen/ Stadtrat lehnte Auwaldbegehung mit NuKLA ab

 Peter Wohlleben zur Leipziger Waldzerstörung

Laubholzeinschlag als Minusgeschäft

Gepostet von Peter Wohlleben am Samstag, 9. November 2019

Mit Worten kann man Kulissen bauen. Was kann ein Stadtrat gegen einen Forstwirtschaftsplan sagen, der nun auf einmal als naturnah und nachhaltig verkauft wird? Als hätte Leipzigs Verwaltung wirklich die Kritik an den massiven Eingriffen in den Auenwald aufgenommen, sich besonnen und jetzt tatsächlich einen überarbeiteten Forstwirtschaftsplan vorgelegt, der auch die Schutzgüter des Natura-2000-Gebietes bewahrt?

https://www.l-iz.de/politik/leipzig/2019/11/Forstwirtschaftsplan-geht-jetzt-in-den-Stadtrat-303284

NuKLA: Die Medieninformation der Stadt Leipzig, OBM Jung (SPD) widerspricht in vielfältiger Form den realen Tatsachen.

Ohne im Detail im einzelnen weiter darauf einzugehen bleibt grundsätzlich festzustellen, dass es keine rechtskonforme öffentliche Einbeziehung der anerkannten Naturschutzverbände gegeben hat, die Forstwirtschaftspläne von Leipzig nicht nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen erstellt und umgesetzt werden und das Abholzen naturnaher Laubholzbestände zum Zwecke der Nachpflanzung von Forstpflanzgut weder mit dem Naturschutzgedanken noch der Zielstellung einer Klimagerechten Wirtschaftsweise entspricht. Insbesondere vermissen wir in der gesamten Forstwirtschaftsplanung der Stadt Leipzig eine komplexe Herangehensweise zur Umsetzung ökologischer Belange, stattdessen herrscht individualistisches Klein Klein von Fachexperten (und solchen die sich dafür halten), welches die Störungs- und Nutzungsarmut als wert gebende Faktoren des Waldökosystems massiv behindert.

Wir verweisen auf mehrfache Schreiben und Hinweise an die Damen und Herren Stadträte, in welchen wir auf die Waldzerstörung aufmerksam gemacht haben. Unseren Film, in welchem wir die forstwirtschaftlichen Schäden dokumentiert haben, wurde dem Stadtrat ebenfalls übergeben, darüberhinaus haben wir den FA Umwelt und Ordnung eingeladen, sich höchselbst gemeinsam mit unseren kompeten Spezialisten Im Auwald ein Bild der Zerstörung zu machen.

Der Ausschuss hat mit dieser Begründungabgelehnt.

“Ihre Anfrage an den Umweltausschuss habe ich als Angebot vorgetragen und mit dem Ausschuss beraten. Aufgrund des Rechtsverfahrens zum Forstwirtschaftsplan wurde nicht zugestimmt, als Gremium eine gesonderte und gemeinsame Auwaldbegehung einzuplanen. Aktuell ist zudem der kommende 2019er Plan noch zu erwarten und der neue Stadtrat wird sich damit beschäftigen.”

Für diese Ablehnung wird es auch andere Gründe geben, was wir bedauern, da kompetente Entscheidungen sicher nicht getroffen werden können, wenn auf weitergehende sachliche Informationen (und ggf. Austausch darüber) verzichtet wird. Gerade vor dem Hintergrund des Verfahrens sollte es sinnvoll sein und gerade für den Umweltausschuss von Belang, sich direkt über inhaltliche Positionen der Gegenseite zu informieren: so viel mir bekannt ist, ist der Stadtrat für die BürgerInnen da und nicht für die Verwaltung.

So, die darauffolgende Antwort von NuKLA an die Vorsitzende des FA Umwelt und Ordnung

W. Stoiber NuKLA/ GRÜNE LIGA Sachsen

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