Nach der überaus erfolgreichen Kunstaktion am 29. November im Rahmen der Klimademo der Fridays for Future in Leipzig veranstaltete NuKLA als Mitglied der GRÜNEN LIGA Sachsen am 11. Dezember eine weitere Kunstperformance “Schweigen im Walde 2.0” vor dem Neuen Rathaus.
Hier wurde an diesem Tage über den Forstwirtschaftsplan der Abteilung Stadtforsten der Stadt Leipzig entschieden. Nach diesem Plan sollen alleine im euroäischen FFH-Schutzgebiet 6.500 Kubikmeter Holz in Altholzbeständen eingeschlagen werden.
Die Kunstperformance beinhaltete neben der bekannten “Mahnwache für den Leipziger Auwald” Aktionen wie “Modernes FFH-Gebiet. Bitte regelmäßig gießen”, “Der ungehörte Professor” und die Kettensägenaktion “Mittelwald Kaputt”.
Auch die Stadträte selbst, die über den Fortwirtschaftsplan abzustimmen hatten, wurden vor der Sitzung per E-Mail eingeladen, an der Kunstaktion teil zu nehmen und ihre angedachte Entscheidung zu visualisieren, getreu dem Motto von Joseph Beuys “Jeder Mensch ist ein Künstler”. Leider traute sich niemand…
Immerhin hatte die Abteilung Stadtforsten selbst bereits ihre eigene Kunstaktion “Fällstrich” begonnen (wenn auch womöglich unbewusst). Aber sehen Sie selbst in dem Film zur Kunstaktion…
Der Forstwirtschaftsplan wurde dann gegen 21 Uhr mit lediglich 18 Enthaltungen beschlossen. Es gab keine einzige Gegenstimme, auch nicht von den Stadträten der Grünen, die vor einigen Wochen selbst ein Einschlagsmoratorium gefordert hatten und sich besonders für das Ausrufen des Klimanotstandes stark gemacht hatten. Das stimmt sehr sehr traurig. Viele Bürger hatten ihren Unmut gegen die unangepasst intensive Zernutzung unseres Auwaldes kund getan, wurden aber leider wie so häufig ignoriert.
Aber Kunst macht Mut. Und Mut gemacht haben auch renommierte Fachexperten, Waldökologen und Nachhaltigkeitsforscher mit weniger verstelltem Blick wie Professor Ibisch (u.a. Einzelsachverständiger zur Thematik Wald beim Deutschen Bundestag) oder der Träger des alternativen Nobelpreises und einer der Väter des Nationalparkprogramms Ostdeutschlands Michael Succow. Und so wird NuKLA selbstverständlich auch weiterstreiten – gerichtlich, öffentlich und künstlerisch – für einen behutsamen Umgang mit diesem Naturjuwel.