Entscheidung des Stadtrates und Videobotschaft Peter Wohlleben zum angenommenen Forstwirtschaftsplan inkl. Video der Ratssitzung

“Der Forstwirtschaftsplan, so wie er jetzt verabschiedet worden ist, ist eine Katastrophe und dem Wissensstand des 21. Jahrhunderts nicht angemessen.”

Peter Wohlleben zum Leipziger FWP 2019

Am 11.12.19 gegen 21 Uhr wurde der Forstwirtschaftsplan 2019/20 durch den Stadtrat beschlossen mit 18 Enthaltungen und ohne Gegenstimme.

Unfassbar, dass sich gewählte VertreterInnen der Bürgerschaft trotz zahlreicher Bürgerproteste und fachlicher Einwendungen von auswärtigen Wissenschaftlern, die natürlich im Leipziger Rathaus in der Diskussion zur Abstimmung keine Rolle spielten, so unbesorgt und in den vorgetragenen Statements geradzu selbstgefällig verhalten.  Das Ergebnis  inkl. der nicht stattgefundenen  Debatte über den FWP findet man im nachfolgenden Artiel der Leipzier Internetzeitung, welchen wir hier verlinkt haben. Bürgermeister Rosenthal (LINKE) sowie die Herren Kasek (GRÜNE), Neuhaus (LINKE), Abraham (SPD) haben nicht ansatzweise verstanden, was Sie mit ihren Ausführungen und ihren Entscheidungen dem Wald und den künftigen Generationen, welche hier leben werden, aufbürden. Ganz zu schweigen von der Paradoxie, medienwirksam den Klimanotstand für Leipzig quasi im selben Atemzuge ausrufen zu wollen, wie man dem Fällen der ökologisch und fürs Klima wichtigen alten Bäume zustimmt.

Und Herr Kasek möge bitte zur Kenntnis nehmen, dass er NICHT “im Namen der Umweltverbände” vor dem Stadtrat zu sprechen ermächtigt war. Wahrscheinlich sprach er für diejenigen, die sowieso immer schon der Forstwirtschaft zugestimmt haben und in der AG Stadtwald diese unterstützen. Herr Kasek hat zumindest für 4 (vier!) Verbände dort NICHT gesprochen! Zu korrigieren ist auch die Aussage, dass es “an Wissen mangeln” würde! Es sei denn, man meint bei dem Wissen darum, dass man noch viel zu wenig weiß, jene großen Wissenslücken der Forschung, die derzeit überall noch bestehen auf eine schätzungsweise tausendfache Artenvielfalt in unseren Wäldern, die bisher gar nicht erforscht ist, wie es Peter Wohlleben zu bedenken gibt in seinem Video hier. Würde man nämlich ein reflektiertes “Ich weiß, dass ich nichts weiß” zur Grundlage seines Handelns machen, wäre ja wohl der erste Schritt, inne zu halten und eine umfangreiche Bestandsaufnahme des vorhandenen status quo durchzuführen, also die für das Baumfällen vorgesehenen 1,6 Mill. Steuergeld dafür einzusetzen, dass die Artenvorkommen im Auwald großflächig und aufwendig untersucht und kartiert werden können. Die Fachleute von NuKLA haben dieser Tage bei einfachen Gängen u.a. durch die Pausnitz, Eremitenvorkommen nachweisen können, von denen die Wissenschaftler und Naturschützer Leipzigs bisher keine Ahnung haben! Dies müsste rechtlich gesehen den sofortigen Stopp aller Eingriffe auf diesen Flächen zur Folge haben!

Ansonsten mangelt es an alternativem Wissen zu den vor allem einseitigen, in Leipzig aufgebotenen Argumentationen jenseits der Stadtgrenzen keineswegs.

https://www.l-iz.de/politik/leipzig/2019/12/Der-Stadtrat-tagt-Leipzigs-Forstwirtschaftsplan-beschlossen-Video-308344

Dieser Beitrag wurde unter Aktuelles veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.