Rabiate Methoden zur Herstellung der Verkehrssicherheit an der Neuen Linie durch Stadtforsten

Es ist sicherlich vernünftig, an dem sehr stark frequentierten Waldweg der Neuen Linie einzelne akut umsturzgefährdete Bäume mit der gebotenen Rücksichtnahme auf das Waldökosystem zu entfernen, damit Fußgänger/-innen, Jogger/-innen und Radfahrer/-innen nicht gefährdet werden.

Aber das Bild, was sich NuKLA e.V. am 24. Juli nördlich der Gastrasse darstellte, mutet eher an die stadtforstentypischen sogenannten Sanitärhiebe an, für die das Oberverwaltungsgericht Bautzen eine verpflichtende FFH-Verträglichkeitsprüfung unter Beteiligung der Grünen Liga Sachsen festgestellt hat.

So wurden auch zahlreiche Bäume gerodet, die ca. 20 m von der Neuen Linie entfernt standen, also gar nicht in den Bereich des Weges hineinfallen können. Viele Bäume wurden direkt oberhalb der Wurzel abgesägt (ohne Belassen eines Hochstubbens), große Holzstapel wurden angelegt, auch mitten im Wald. Jüngere Bäume wurden ebenfalls gefällt, Bäume, die sicherlich keinerlei Gefährdung darstellten.

Und es zeigt sich deutlich, welche Gewichtung dem Schutz des empfindlichen Auwaldbodens zugemessen wurde. Die Reifenspuren, wohl von Traktoren, geben eine eindeutige Antwort: Keine.

Es ist auch darauf hinzuweisen, dass die Rodungen in einem europäischen Vogelschutzgebiet innerhalb der Brutzeit erfolgten. Ob besetzte Nester zerstört wurden, ließe sich schwerlich beweisen. Innerhalb der großen Holzstapel würde man solche kaum finden können … Ähnliches gilt für eventuelle Mulmhöhlen mit Reproduktionsstadien geschützter Käferarten wie dem prioritär geschützten Eremiten.

Stadtforsten hat die Arbeiten wohl von einer Fremdfirma ausführen lassen. Aber auch das ändert nichts. Die Aufsichtspflichten liegen eindeutig bei Stadtforsten, die damit auch zu 100% verantwortlich sind für diese rabiate Maßnahme.

NuKLA e.V. wird die eventuelle Weiterführung solcher Verkehrssicherheitsmaßnahmen sehr kritisch weiter verfolgen.

Foto 1: Verkehrssicherheitsmaßnahmen oder Sanitärhieb? Auf alle Fälle ein drastischer Eingriff ins Waldökosystem.
Foto 2: Die Fällungen waren mit starken Verdichtungen und Beschädigungen des sehr empfindlichen und schützenswerten Auwaldbodens verbunden.
Foto 3: Diese Esche stand ca. 20 m von der Neuen Linie entfernt. Eine Gefährdung für Fußgänger und Radfahrer bestand sicherlich nicht.
Foto 4: Großer Holzstapel in ca. 20 m Entfernung zur Neuen Linie. Ob vielleicht besetzte Vogelnester oder Mulmhöhlen geschützter Holzkäfer betroffen waren?
Foto 5: Diese direkt oberhalb des Wurzelbereichs gefällte Esche hatte einen Stammdurchmesser von 100 cm.
Foto 6: Diese jüngeren Bäume stellten sicherlich keine akute Gefährdung dar. Aber die Selbstwerber werden sich sicherlich über das Holz freuen.

Fotos: NuKLA e. V.

Peter Wohlleben: JEDER Baum ist KLIMASCHUTZ:

https://www.abendzeitung-muenchen.de/panorama/peter-wohlleben-jeder-baum-ist-klimaschutz-zum-anfassen-art-744940?fbclid=IwAR0Ili5e8Lqot1xZlR0PjuXjesocXD0j1jiywhaYnBFGAxY25oVPpCbLuMc

 

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