Naturschutz und Klimaschutz im Widerstreit? Der Wald ist viel mehr als nur ein Kohlenstoffspeicher

Immer häufiger wird von Interessensvertretern der Energiewirtschaft und den forstlichen Institutionen der Wald auf seine Rolle als Kohlenstoffspeicher reduziert. Diese Fähigkeit hat er zwar auch, die entscheidenden Faktoren sind jedoch ganz andere: z.B. Hotspot der Biodiversität, Kühlung der Landschaft, wesentliches Element im Wasserkreislauf. Die „Karbonisierung der Umweltpolitik“ wird dazu genutzt, Wälder als Standorte für Wind- und Photovoltaikindustrieanlagen zu propagieren. Ein sehr gefährlicher Irrweg, der gleichermaßen die Biodiversitäts- und die Klimakrise weiter anheizt.

Dass wir uns aktuell in einer Phase des Klimawandels befinden, ist schon sehr lange bekannt. Schon vor etwa 200 Jahren beschrieb Joseph Fourier als erster den Treibhauseffekt. In den 1940er Jahren gab es die ersten Warnungen vor der Klimaveränderung (z.B. von Hermann Flohn 1941), die sich in den 1970er Jahren verstärkten und konkretisierten. Es wurde zunehmend klar, dass die Folgen dramatisch und irreversibel sein könnten. Die erste Weltklimakonferenz fand 1979 statt. Im Jahr 1997 verpflichteten sich die Industrienationen in dem sogenannten Kyoto-Protokoll zur Senkung der Treibhaus-Emissionen. Spätestens seit August 2018 ist mit Greta Thunbergs Klimastreik die Bedrohung unseres Planeten durch die Klimakrise auch emotional in der Mitte der Gesellschaft angekommen.

Gleichzeitig wächst in der Bevölkerung angesichts der medialen Präsenz der Klimakrise und diverser Umwelt- und Naturkatastrophen auch das allgemeine Interesse an Natur und Umwelt, zumindest partiell. Peter Wohlleben konnte mit seinem Bestseller „Das geheime Leben der Bäume“, veröffentlicht im Mai 2015, viel Begeisterung für das Thema Wald wecken und vielen Menschen die Bedrohung der Wälder durch die intensive Forstwirtschaft näherbringen.

Den Deutschen wird häufig eine besonders innige Beziehung zum Wald nachgesagt. Wobei dies womöglich nicht immer sauber abgegrenzt werden kann von einer besonderen Affinität zur deutschen Forstwirtschaft. Immer noch wird dem Oberberghauptmann Hans Carl von Carlowitz (Verfasser der „Sylvicultura oeconomica“, 1713) als wesentlichem Begründer des Nachhaltigkeitsbegriffs gehuldigt, obgleich er doch im Wesentlichen nur die Holzversorgung des kursächsischen Berg- und Hüttenwesens sichern wollte. Die Frage drängt sich auf: Wenn die Deutschen ihren Wald derart lieben und die Nachhaltigkeitsidee vor 300 Jahren begründet wurde, warum ist der Wald dann fast zu 90 % in einem naturschutzfachlich schlechten Zustand? 1)

Hier geht es zum kompletten Artikel welcher für die BundesBürgerInitiativeWaldSchutz vom Autor Axel Schmoll verfasst wurde:https://www.bundesbuergerinitiative-waldschutz.de/2022/08/23/naturschutz-und-klimaschutz-im-widerstreit-der-wald-ist-viel-mehr-als-nur-ein-kohlenstoffspeicher/

https://www.bundesbuergerinitiative-waldschutz.de/

l

 

 

Fotos: Axel Schmoll

 

 

Dieser Beitrag wurde unter Aktuelles, Argumente und Positionen, Auwald, Fachvorträge, Presse veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.