Genuss gewordene Naturliebe. KlassischeKartoffelKonzerteKolumne.

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Als vor 13.000 Jahren die ersten Kartoffeln ihre Wurzeln in die Erde Südamerikas trieben, war noch nicht klar, für welche Überraschung die Erdäpfel noch gut sein würden. Daran hatte sich 1570 nichts geändert, als das nahrhafte Nachschattengewächs, das mit Tabak und Tomate verwandt ist, über die Kanaren nach Spanien in die alte Welt kam. Und auch nicht zur Barockzeit, als Johann Sebastian Bach am sächsischen Hof in Dresden den böhmischen Komponisten Jan Dismas Zelenka traf.

Zu Himmelfahrt am 29. Mai in der Connewitzer Paul-Gerhardt-Kirche fügen sich die losen Enden zur 14. Auflage der KlassischenKartoffelKonzerte zusammen: Der Thüringische Akademische Singkreis – Bach erblickte in Eisenach das Licht der Welt – und das Leipziger Barockorchester intonieren im Zeichen der Überraschungskartoffel Missa Votiva ZWV 18 des volkstümlichen Kirchenkomponisten. Diese Messe Zelenkas ist ebenso galant wie expressiv – und doch nur ein Vorspiel.

Denn im Anschluss an das Konzert wird traditionell ein leckeres Kartoffelgericht gereicht. Der musische und kulinarische Genuss vereinen sich zum Wohle des Leipziger Auwaldes, obwohl dieser an sich nichts mit der Kartoffel zu schaffen hat.

 

Frank Willberg

 

14. KlassischesKartoffelKonzert, 29. Mai 2014, 19:30 Uhr, Paul-Gerhardt-Kirche

Jan Dismas Zelenka, Missa Votiva ZWV 18

Thüringischer Akademischer Singkreis und Leipziger Barockorchester unter der Leitung von Jörg Genslein

 

 

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