Wie mediale Narrative die Geschichte unauffällig umzuschreiben versuchen. Ein kleines Beispiel aus dem NuKLA-Nähkästchen:

Offener Brief an den Chefredakteur der LZ Medien GmbH

Sehr geehrter Herr Dobschütz, sehr geehrter Herr Julke,

ich beziehe mich auf Ihren Artikel https://www.l-iz.de/politik/sachsen/2023/04/kahlschlage-im-schutzgebiet-billigung-behorden-grosse-teile-zschopautal-abgeholzt-528261. Hier insbesondere auf diese Stelle aus dem Beitrag “…seit dem Urteil des OVG Bautzen vom Juni 2020, welches die GRÜNE LIGA Sachsen e. V. errungen hat…”.

Sowohl vor dem Hintergrund, dass Sie als ortsansässige, auf lokale Themen fokussierte Journalisten bezogen auf den Auwaldschutz um vielseitige Berichterstattung bemüht waren, als auch weil Ihre Zeitung lange noch  neutral über die Aktivitäten von NuKLA für den Schutz des Leipziger Auwald berichtet hat, ist Ihnen bekannt, dass das von Ihnen erwähnte Urteil des Oberverwaltungsgerichts Bautzen zwar de jure die Grüne Liga Sachsen eingeklagt hat, de facto aber NuKLA, als Mitglied der GL Sachsen, die Klägerin war und damit auch derjenige Verband, der die schlappen 95.000 € Kosten für beide Instanzen aus Spenden aufbrachte. Wir bringen das hier gern und fürsorglich in Erinnerung.

In Zeiten zunehmender Propaganda und, inzwischen bereits lauter beklagten, Unterdrückung von sachlichem Diskurs in der einer Allgemeinheit zugängigen Öffentlichkeit, ist es durchaus relevant und erforderlich, sich gegen geschickt formulierte unkorrekte (professionelle) Kommunikation zu verwahren, und eher kein Ausdruck von Befindlichkeit, wenn man antritt, verzerrte Narrative über Vergangenes zu korrigieren.

Und das betrifft nicht nur NuKLAs Arbeit. Es sollte weiterhin wichtig und die Mühe Wert sein, klar zu stellen und ggf. gern darüber zu diskutieren, wie die Realität (aus der jeweiligen Sicht) wirklich war, wenn sich eine entsprechende Gelegenheit bietet. Denn das Erzählen von Geschichte(n) dient nicht nur der Selbstvergewisserung, sondern vor allem dem Manifestieren von gesellschaftlichen “Erinnerungen” – die dann wieder als Rechtfertigung von Handeln dienen.

Mit freundlichen Grüßen! M.Ziemer

Dipl. phil., Dipl. psych. Maria Ziemer
Vorständin
NuKLA e.V.

 

 

Dieser Beitrag wurde unter Aktuelles, Auwald, Presse veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.