Zum Neuen Jahr, die aktuelle Kolumne..

..der Klassischen Kartoffel Konzerte

Wollen wir wirklich so leben? Auch in der DDR gab es Pubertät. Jugendliche entdeckten ihr Bewusstsein, versuchten sich zaghaft im freihändigen Denken und hinterfragten Regeln und Wahrheiten. So stellte ich mir gelegentlich vor, ein Außerirdischer käme bei mir zu Besuch vorbei: Ich würde ihm meine kleine Welt zeigen, aber auch die große Welt erklären müssen.

Das war und ist keine angenehme Vorstellung – Hunderte Millionen Menschen hungern, fliehen vor Kriegen. Wie sollte ich das „meinem“ E.T. erklären, ohne beschämt und traurig zu sein? Die westlichen Rezepte der Entwicklungshilfe helfen nicht – die reichen Nationen verdienen gut an den Krediten für Afrika und exportieren auch gern Waffen in die weite Welt. Von der Umweltverschmutzung, dem unveränderten Raubbau sowie der Ressourcenverschwendung ganz zu schweigen.

Ja, wir beten das Geld an und sind dankbar, wenn wir von der Ausbeutung und Ungerechtigkeit nicht so viel mit- und abbekommen. Manche beten auch einen Gott an, glauben, seine Liebe zu spüren und legen selig die Hände in den Schoß. Müssten wir jedoch nicht alle mal wieder etwas pubertär und aufmüpfig sein? Gibt es an unserem Lebenswandel nicht unerhört viel zu kritisieren und zu verändern?

Ich denke an Afghanistan, wenn ich am Leipziger Flughafen vorbeifahre. Denn er ist oder war ein Drehkreuz der Nato für den dortigen Krieg. Ich könnte nicht bei Opel arbeiten oder so ein Auto fahren, weil Opel zu einem der größten Rüstungskonzerne der Welt gehört. Ich kann nicht mehr bei der Deutschen Bank sein. Auch Aktienfonds habe ich längst den Rücken zugekehrt.

Ich konsumiere nur, was ich wirklich brauche. Ich kaufe Bio, denn Bios heißt Leben. Frei oder zumindest arm an Giften ist mir wichtig. Antibiotikum wirkt demnach gegen das Leben. Warum werden eigentlich Lebensmittel mit „Bio“ gekennzeichnet? Sollten wir nicht alle gesund essen und leben? Sollte das nicht die Normalität sein? Dann würden konventionelle Nahrungsmittel gekennzeichnet werden – sie enthalten Gifte, die wir auf den Acker gesprüht haben. Im Fleisch stecken Antibiotika, welche wir allen Schweinen und Rindern im großen Stil verabreichen, egal ob sie krank oder gesund sind.

Und warum werden Naturschutzgebiete ausgeschildert? Ohne Natur werden wir nicht leben können. Wir sollten sie als unsere Lebensgrundlage überall und immer schützen. Wir sollten die Städte rot beschildern, in denen die immer größere Zahl der Asthmatiker Probleme hat. Ebenso Industriegebiete und Müllverbrennungsanlagen, … Raucherkneipen, Alkohol, … Einwegprodukte, … von Neonazis regierte Gemeinden. Oder wir verändern unsere Welt zum Besseren.

Sie halten mich für einen Spinner, Esoteriker, Hippie? Dann sind Sie auf dem Holzweg. Ich liebe nur die Wahrheit – und meine Freundin und meine Kinder. Und ich mag die KlassischenKartoffelKonzerte zu Gunsten des bedrohten Leipziger Auwaldes. Dort gibt es bald ein Wiederholungskonzert, weil das auch viele mögen:

  1. KlassischesKartoffelKonzert: Sonntag, 31. März 2019 um 17 Uhr in der Alten Börse, Naschmarkt. „Herzenslieder“ Uschi Brüning (Gesang) und Stephan König (Klavier)

www.nukla.de/klassische-kartoffel-konzerte

Frank Willberg

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