Ein Naturschutzgebiet ohne Schutz; Stichwort Gülle

Nächtliche Gülle-Ausbringung am Schlosspark Lützschena stinkt zu Himmel. Es war im März 2017, als sich die SPD-Fraktion einmal dafür interessierte, was Leipzigs Verwaltung dafür tut, dass die Landwirtschaftsflächen im Besitz der Stadt auch ökologisch und umweltschonend bewirtschaftet werden. Die Antwort war so trocken wie nichtssagend. Und sogar die konventionelle alte Landwirtschaft hielt der Wirtschaftsbürgermeister damals für umweltfreundlich. Denn das Liegenschaftsamt in seiner Regie verpachtet die Flächen. Da muss man sich nicht wundern, wenn es selbst in der Elsteraue zum Himmel stinkt. So wie am 2. Februar,

Foto: Privat

als auf zwei Feldern nahe der Auwaldstation in Lützschena bei eisigen Temperaturen Gülle ausgesprüht wurde. Es war schon finster, 20:30 Uhr. Der Traktor fuhr in voller Festbeleuchtung übers Feld und verteilte die stinkende Brühe. Aber darf das der Bauer? Immerhin liegen beide Flächen im FFH-Gebiet „Leipziger Auensystem“ und grenzen im Norden an das Hundewasser, einem dauerhaft mit Wasser gefüllten Altarm der Weißen Elster. Dahinter liegt dann der Schlosspark Lützschena. Im Süden fließt die Neue Luppe.

Und dass es wieder den Mitstreitern des NuKLA e. V. auffiel, hat damit zu tun, dass die vom NuKLA gekauften Schutzflächen im Grunde gleich daneben liegen. Der Versuch, wertvolle Aue zu schützen, kollidiert direkt mit der Haltung der Stadtverwaltung, die keinen Anlass sieht, selbst in den FFH-Schutzgebieten auf die Umsetzung ökologischer Landwirtschaft zu drängen.

„Die Stadtverwaltung setzt die Priorität auf die Verbesserung der Kommunikation mit den Landwirten, um mit unseren Argumenten die Akteure zu überzeugen und die frühzeitige Einbeziehung der Landwirte in Vorgänge der Verwaltung bei besonderer Betroffenheit der Landwirtschaft, um ein partnerschaftliches Vertrauen aufzubauen“, erklärte das Wirtschaftsdezernat in seiner Antwort auf die Anfrage der SPD-Fraktion im April 2017.

„Grundsätzlich ist die Verwaltung bestrebt, die Rahmenbedingungen für die ökologische und umweltgerechte Landwirtschaft zu verbessern und Angebote (Klein- und Splitterflächenkataster) zu unterbreiten. Dabei sind strategische Stadtentwicklungsinteressen zu beachten, das…..

zum Artikel von Ralf Julke https://www.l-iz.de/politik/brennpunkt/2019/02/Naechtliche-Guelle-Ausbringung-am-Schlosspark-Luetzschena-stinkt-zu-Himmel-258540

  

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