Eine Erinnerung: “Fridays for Future”-Demo in Leipzig – Statisten wurden für Teilnahme an Klimastreik bezahlt

Wald im Klima- und Forststress: Eichholz bei Zwenkau

Auf so einem Kahlschlag wie diesem bei Zwenkau werden extrem große Mengen klimaschädlicher Gase freigesetzt (Aufnahme 2020). Foto: J. Hansmann

Klimawandel, Klimanotstand, Klimawechsel – all diese Schlagworte gehen durch die Medien, alle namhaften, die bedrohte Welt retten wollenden wichtigen Aktivisten und Parteien machen Druck. Die einen hebeln klammheimlich den Naturschutz für erneuerbare Energien aus und ignorieren dabei völlig, dass Naturschutz basaler Klimaschutz ist, sie führen immer neue Verordnungen und Bürokratiemonster ein, um es mittelständischen Produzenten grüner Energie so schwer zu machen, dass sie das Handtuch werfen, die anderen kleben sich an allen möglichen Stellen fest, besetzten Universitäten, Flughäfen, Museen und nehmen für sich in Anspruch die “letzte Generation” sein zu wollen. Die hiesigen, staatlich subventionierten Naturschutzverbände finden es vorbildlich, dass Leipzig auf Wärmekraft setzt, für die das Holz aus unseren Wäldern kommt, und dass ein großer Autohersteller, der sich in der Region niedergelassen hat, ebenfalls seinen Energiebedarf mit Holz deckt, das doch ein kostbarer Rohstoff ist, der viel Zeit zum Wachsen braucht und, wenn schon nicht mehr als Lebensort für viele Arten, als Wasserspeicher, Klimaregulator und Luftreiniger, dann zumindest in zahllosen Herstellungsprozessen als nichtersetzbarer Rohstoff erforderlich ist.

Ausbringung von Gülle auf dem Pfingstanger August 2020. Durch die industrielle Landwirtschaft werden weltweit noch weitaus klimaschädlichere Gase freigesetzt als CO2. Foto: J. Hansmann

Angst und Hysterie werden geschürt, die neu Sau, die dafür durchs Dorf getrieben wird, heißt “menschengemachter Klimawandel”. Wer sich tiefergehend mit dem Thema beschäftigt, als es die immer wieder gleichen Parolen aus Politik, Medien und drittmittelabhängigen Teilen der Wissenschaft anbieten, wird auf mehr Fragen stoßen, als derzeit seriöse Antworten gegeben werden können: Das Klima ist ein hochdifferenziertes System ineinanergreifender und sich gegenseitig beeinflussender Abläufe inklusive parallel stattfindender Reboundeffekte; sich hier unter Ausblendung aller anderen bereits bekannten, mehrheitlich aber (aus welchen Gründen auch immer) eher noch wenig untersuchten Variablen des Systems auf einen einzigen Faktor (den Feind CO2) zu kaprizieren und zu meinen, an dieser Schraube zu drehen würde relevante und sinnvolle Änderungen erreichen, zeugt entweder von fehlendem Sachverstand, von (scheinbarer) Willkür oder kognitiv eingeengter (Panik-) Reaktion – keines davon ermöglicht kluges, umsichtiges Handeln.

Windräder sollen nun die Welt retten, sind aber für viele Arten und Ökosysteme sehr problematisch. Windpark in Sachsen-Anhalt 2022. Foto: J. Hansmann

Wir erinnern deshalb hier noch mal an unsere Kunstaktion anlässlich des Klimastreiks 2021, bei dem NuKLA darauf aufmerksam machte, wie essentiell wichtig es für Leipzig ist, die Altbaumbestände des Auwaldes vor den Sägen der Förster zu schützen. Statt uns zu unterstützen haben die hiesigen Umwelt-, For-Future- und Naturschutzakteure uns kurz vor der Veranstaltung von der offiziellen Teilnahme ausgeschlossen. Im Nachgang wurde dann noch ein großartiger Shitstorm organisiert, der unserem Engagement für den Waldschutz ganz nebenbei (und sicher wenig beabsichtigt) viel zusätzliche mediale Aufmerksamkeit verschaffte.

Vielleicht kann die/der eine oder andere RetterIn der Welt in 2023 eine Idee davon bekommen, dass “die Welt” sich selbst retten wird – am Besten ohne uns. Und dass wir anfangen können, uns um die eigene innere Not zu kümmern, statt uns gegenseitig – von lachenden Dritten aufgehetzt – als “Feinde” im Außen zu bekämpfen und uns und einander die Freude am Leben und damit das Leben selbst zu vermiesen.

Wolfgang E. A. Stoiber

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